Kolumnen von Benedikt Weibel

Muri

"Kolumne Lokal Nachrichten Muri Gümligen" 7. September 2023

Ich war noch nie in Muri AG. Im historisch bedeutenden Muri. Im reichen Muri. Gegründet 1027, Jahrzehnte vor der Stadt Bern, einst reichste Abtei der Schweiz, mit Ländereien bis an den Neckar. An einem Sommertag führt uns die S 26 von Olten über Wohlen (AG) nach Muri. Nach einigen Schritten wird das Kloster sichtbar, dann sein Wahrzeichen, die drei Türme der Klosterkirche und nach und nach ermisst man das riesige Ausmass des ganzen Komplexes. Die Kirche mit dem grössten Kuppelzentralbau der Schweiz ist von üppigstem Barock, in der Loretokapelle ruhen die Gebeine der Habsburger. Im Museum werden Kirchenschätze gezeigt, die selbst dem Vergleich mit den Windsors standhalten: Monstranzen und Kreuze mit Dutzenden Diamanten, Smaragden und Rubinen. Im Gegensatz dazu ein in seiner Schlichtheit ergreifender Kreuzgang. Auf dem Freiämterweg wandern wir nach Bremgarten (AG). Vor der prächtigen Kulisse der Stadt, an der schäumenden Reuss, unterhalten wir uns über die eigenartige Duplizität der Dreiecke Wohlen - Bremgarten - Muri. Recherchen ergeben: es gibt keine schlüssige Theorie dazu.

Zu Hause lese ich im über hundertjährige Geographischen Lexikon der Schweiz: Muri Aargau - 2073 katholische Einwohner; Muri Bern - 1341 reformierte Einwohner; Muri Bern, Amtsbezirk Seftigen, 36 reformierte Einwohner. Auch dieses Muri, ein Weiler zwischen Riggisberg und Schwarzenburg, werden wir noch besuchen.

Benedikt Weibel